Hochzeitsbräuche aus aller Welt

Türkei

Ein typischer türkischer Hochzeitsbrauch ist das "Freikaufen" der Braut am Morgen der Trauungszeremonie. Die Braut wird glamourös geschminkt und aufwendig gerichtet. Bevor es zur Trauung geht, holt der Bräutigam die Braut im Elternhaus der Braut ab - doch so einfach wird es dem Bräutigam nicht gemacht: Brautvater, Brüder, Cousins sowie weitere Freunde und Bekannte fangen den Bräutigam an der Türe ab und verlangen eine Mitgift in Form von Geld oder Gold, um die Braut freizukaufen. Schließlich verlässt das Brautpaar gemeinsam das Elternhaus und macht sich auf den Weg zur Trauungslocation. Dabei trägt die Braut ein rotes Tuch über den Kopf, was für Liebe, Fruchtbarkeit und Wohlstand steht. Außerdem wird das Brautpaar mit Reis und Weizen beworfen. Das Ganze wird mit lauter, fröhlicher, türkischer Volksmusik begleitet und auf der Straße feiern Familie, Freunde, Bekannte und Nachbar schon vor der Hochzeit fröhlich mit.

 

Griechenland

Auch in Griechenland wird die Braut im Elternhaus der Braut gerichtet, geschminkt und angezogen. Alle weiblichen, ledigen Freundinnen und Familienmitglieder helfen der Braut dabei gemeinschaftlich. Sobald nur noch die Schuhe fehlen, werden die Türen für alle Anwesenden geöffnet. Auf den Schuhsohlen der Braut werden alle Namen der ledigen Hochzeitsgäste aufgeschrieben, denn ein alter Glaube besagt, dass diejenige als nächstes heiratet, deren Namen noch am besten zu lesen ist. Daraufhin ist es die Ehre des Brautvaters, der Tochter die Schuhe anzuziehen - doch der Schuh will einfach nicht passen! Er ist zu groß. So muss der Vater ein paar Geldscheine in die Schuhe tun, um diese zu füllen. Das Geld wird anschließend unter den ledigen Mädchen und Frauen, als Dank für die Hilfe beim Schminken und Anziehen, verteilt.

 

USA

Das Brautstraußwerfen stammt ursprünglich aus den USA. Dabei wirft die Braut ihren Brautstrauß über ihren Kopf nach hinten in eine Menge unverheirateter, weiblichen Gäste. Wer der Brautstrauß fängt, wird der Sage nach als nächstes heiraten. Dieser Brauch ist inzwischen weltweit verbreitet und zum Beispiel in Deutschland gerne und oft verwendet. Doch in den USA wird anschließend auch unter den männlichen, ledigen Gästen der nächste Bräutigam ausgewählt. Dazu zieht der Bräutigam seiner Braut das Strumpfband aus und wirft es nach hinten in die Menge. Der Fänger des Strumpfbandes muss schließlich mit der Fängerin des Brautstraußes tanzen. Vielleicht wird das das nächste Brautpaar sein?!

 

Dänemark

In Dänemark dürfen die Hochzeitsgäste während der Hochzeitsfeier die Braut und den Bräutigam küssen - doch nur solange Braut oder Bräutigam sich nicht im Raum befindet. Verlässt die Braut also für einen Moment den Saal, um sich frisch zu machen, so dürfen alle weiblichen Gäste den Bräutigam küssen - kommt die Braut wieder zurück, ist auf der Stelle Schluss und der Bräutigam gehört der Braut wieder alleine.

 

Frankreich

Früher hat man diese Tradition ausgeführt, um den Schneider des Brautkleides zu bezahlen: Die Braut tanz in der Mitte des Saales und zieht ihr Brautkleid mit jedem Geldschein, der von den anwesenden Männern geboten wird, ein kleines Stück weiter noch oben. Die anwesenden Frauen sind natürlich strikt dagegen, und versuchen, ihre Männer im Zaum zu halten. Sobald man das Strumpfband sieht, ist das Spiel beendet und der Bieter des letzten Geldscheines, gewinnt das Strumpfband.

 

Schottland

Die Schotten waren oder sind sehr abergläubisch: Sie glauben an die "fairies", die Elfen. Die Farbe grün ist den Elfen vorbehalten und darf unter keinen Umständen auf der Hochzeit verwendet werden, vor allem nicht in der Kleidung. Es gilt das strikte Verbot, auf einer Hochzeit grün zu tragen. Doch auch beim Essen wird alles Grüne vom Buffet verbannt: Kein Salat, kein Brokkoli, kein Rosenkohl. Der Brautstrauß allerdings darf keine grüne Elemente enthalten - dagegen haben die Elfen keine Einwände.

 

Schweden

In Schweden gilt die Braut als Glücksbringer: Das Funkeln in ihren Augen bringt Glück, Gesundheit und Liebe. Deswegen stehen am Tag der Hochzeit alle Nachbarn, Bekannte, und viele Bürger des Ortes von der Tür der Braut, um ihr für wenige Sekunden in die Augen zu sehen.

 

England

Aus England kommt folgender Spruch: „Something old, something new, something borrowed, something blue.“ Demnach muss die Braut etwas altes, etwas neues, etwas geliehenes und etwas blaues tragen, um eine glückliche Ehe zu haben. Das Alte steht für das bisherige, ledige Leben; etwas Neues für das zukünftige, gemeinsame Eheleben. Neben der Ehe soll aber dennoch die Freundschaft gewahrt und gepflegt werden: dafür steht etwas geliehenes. Das Blau, zu guter letzt, bedeutet ewige Treue. Dabei wird meist ein blaues Strumpfband verwendet. Neu ist meist das Brautkleid, die Schuhe oder der Schleier. Etwas Altes oder etwas Geliehenes könnten Schmuckstücke, wie eine Kette, Ohrringe oder Haarschmuck sein.

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Kommentare: 1
  • #1

    christiane Bickel (Montag, 16 April 2018 07:41)

    Hallo Karin,
    das ist ja super interessant,... Lieben DAnk dafür,
    Grüßle Christiane